Buchmacher
Der Begriff Buchmacher ist allseits bekannt. Gemeint ist niemand, der Bücher macht, sondern eine Person, die Wetten anbietet. In Deutschland steht Buchmacher eigentlich nur für einen Anbieter von Wetten auf Pferderennen. Das hat sich in den letzten Jahren zwar ein bisschen geändert, doch es ist längst noch nicht wie in England, wo der Bookmaker (oder Bookie) bei sportlichen Ereignissen zum Alltag gehört. Dort gibt es auch wesentlich mehr Shops von Buchmachern oder anders ausgedrückt Wettbüros. Es folgt eine Übersicht zum Thema Buchmacher.
Was bedeutet das Wort Buchmacher?
Zuerst einmal ist die Buchmacher tatsächlich ein Beruf. Ausüben darf ihn nur eine Person, die eine offizielle Lizenz besitzt. Über die Jahrzehnte sind viele Firmen weltweit entstanden, die das Geschäft von Buchmachern anbieten. Im Ursprung war es aber tatsächlich nur eine einzige Person. Anfangs ging es nur um Pferdewetten oder (zumindest in Großbritannien) um Wetten auf Hunderennen. Woher stammt nun dieser Begriff? In der Anfangszeit wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Buch gemacht. Der Buchmacher bot Quoten an und der Wetter tätigte einen Einsatz. Diese Zahlen wurden in einem Buch vermerkt, so dass der Buchmacher feststellen konnte, ob der Wetter erfolgreich war oder nicht. Im Erfolgsfall gab es eine Auszahlung. Es ist also gleich geblieben, nur dass heutzutage die Wetten nicht mehr in einem Buch stehen. Buch machen bedeutete auch, dass am Ende des Tages der Anbieter der Wetten ein Plus ausweisen musste, denn er konnte natürlich nur eine Auszahlung tätigen, wenn er selbst Geld in den Taschen hatte. Dazu musste er den Überblick behalten. Also musste sorgfältig gearbeitet werden mit korrekten Zahlen. Die Bilanz muss einfach gesagt stimmen.
Ein historischer Rückblick auf den hier beschriebenen Beruf
Seit dem 17. Jahrhundert gibt es offiziell Pferderennen nach heutigem Muster in England. In der damaligen Zeit begannen die Menschen zu wetten. Es geschah natürlich nicht wie heutzutage auf einer Bahn an einem Wettschalter. Stattdessen gab es Menschen, die die Wetten quasi einsammelten und Quoten angaben für die einzelnen Starter. Das Prinzip ist seit dieser Zeit identisch in Deutschland. Hier soll es die ersten Buchmacher nach englischem Vorbild Mitte des 19. Jahrhundert gegeben haben. Die Regierung beschloss allerdings rund um 1870 in Verbindung mit der Kirche, dass Wetten illegal sind, also gingen die Buchmacher in den Untergrund. Tatsächlich entwickelte sich damals der Begriff schwarzer Buchmacher, der heutzutage noch bekannt ist. Gemeint ist ein inoffizieller Buchmacher. Die Regierung stellte schnell fest, dass das Verbot nicht eingehalten wurde. Nach gut zehn Jahren, also ungefähr um 1880, durfte auf den Pferderennbahnen wieder um Geld gewettet werden. Dabei blieb es über viele Jahrzehnte. Mitte des 19. Jahrhundert wurden Lotto und andere Lotterien hierzulande eingeführt, doch Buchmacher boten weiterhin ausschließlich Wetten auf Pferderennen an. Dafür sind sie lizensiert. Übrigens ist die älteste Firma für Sportwetten in England ein Buchmacher, der im 19. Jahrhundert gegründet wurde.
Wie kann man sich heutzutage einen Buchmacher vorstellen?
Ein Buchmacher in Deutschland betreibt ein Geschäft. Dort werden Pferderennen aus der ganzen Welt auf Bildschirmen gezeigt und es gibt einen Schalter, an dem gewettet wird. Solche Angebote gibt es in vielen deutschen Städten sowie natürlich direkt auf Rennbahnen. Meist bestehen in einem solchen Geschäft zusätzliche gastronomische Angebot. Offiziell dürfen keine Sportwetten angeboten werden, was nicht heißt, dass nicht der eine oder andere Buchmacher dies dennoch macht. Solange kein Verbot von offizieller Stelle zugestellt wird, ist diese Option denkbar. Der Betreiber besitzt eine offizielle Lizenz. Meist betreibt er eine Reihe von Geschäften. Er hat Mitarbeiter, die hinter dem Schalter sitzen und die Wetten annehmen. Wettquoten werden teilweise selbst erstellt, bei den meisten Buchmachern werden die verwendet, die offiziell ermittelt werden. Anders ist es beispielsweise in England, wo Buchmacher wesentlich mehr eigene Kurse präsentieren und wo viel mehr bei Buchmachern gewettet wird als in Deutschland. In den dortigen Geschäften gibt es neben den Pferderennen weitere Angebote. In anderen Ländern sind Buchmacher größtenteils verboten. Das Geschäft mit den Wetten läuft über den Staat. Aufgrund des Internets, welches in diesem Text mehrfach erwähnt wurde, hat fraglos die klassische Annahmestelle, wie es einst hieß, an Bedeutung verloren.
Quoten
Ein Quotenschlüssel wird meist für Buchmacher im Internet ermittelt. Diese Quote gibt an, zu welchem Prozentsatz die Einsätze der Kunden wieder ausbezahlt werden. Ein besonders hoher Schlüssel bedeutet, dass hohe Quoten zu bekommen sind. Denn es wird mehr Geld ausgeschüttet. Ein normaler Buchmacher in seinem Geschäft hat ebenfalls einen Schlüssel. Der betrifft allerdings nur die sportlichen Ereignisse, für die die Quoten persönlich festgelegt werden. Wer in den Totalisator wettet, bekommt die von offizieller Seite errechneten Quoten. An diese hält sich der Buchmacher und kassiert eine Provision. Oder anders ausgedrückt: Er trägt nicht das gesamte Risiko.
Sind Buchmacher seriös?
Gerade wenn es um Glücksspiele geht, wird häufig die Frage nach der Seriosität gestellt. Wenn von einem Buchmacher im Internet gesprochen wird, schaut der erfahrene Kunde darauf, ob die Lizenz aus Malta oder anderen Ländern der EU stammt. Deutsche Lizenzen haben keine bundesweite Gültigkeit, heißt es immer. Dies entspricht der Wahrheit, bezieht sich jedoch auf die Sportwetten. Buchmacher haben hierzulande Lizenzen für Pferderennen. Wer sich offiziell Buchmacher nennt, besitzt eine solche Lizenz. Dies lässt sich im Internet jeweils leicht recherchieren. Illegale Buchmacher oder so genannte schwarze Buchmacher gelten als nicht seriös. Höchstwahrscheinlich bekommt der Kunde bei ihnen ebenfalls das Geld, so wie es sein muss. Aber diese Menschen zahlen weder Steuern noch haben sie eine offizielle Lizenz. Als Folge sind sie nicht vertrauenswürdig.
Der Grund, weshalb viele offiziell ihren Sitz auf den britischen Kanalinseln, auf Malta oder in Gibraltar haben, hat steuerliche Gründe. Heutzutage werden Wetten nicht nur angenommen, sie werden vermittelt. Je größer die Firma, desto mehr wird nach jeder Logik vermittelt. Das, was an Beträgen weitergeleitet wird, ist der Umsatz. Da nicht jede Sportwette erfolgreich ist, macht der Buchmacher, um noch einmal den eigentlichen Sinn dieses Wortes zu nutzen, ein Buch mit einer laut seiner Einschätzung positiven Bilanz. Dies gilt vermutlich pro Tag, pro Woche, pro Monat, pro Jahr und so weiter. Dann handelt es sich um einen erfolgreichen Buchmacher. Wobei natürlich Wetter realistische Chancen auf Gewinne haben.
Was ist der Unterschied von einem Buchmacher zu einer Wette auf einer Pferderennbahn und zu einem Wettbüro?
Ein Buchmacher nimmt Geld von seinen Kunden und zahlt Geld aus. Dies geschieht aus eigener Tasche, um es auf diese Art und Weise auszudrücken. Wer direkt auf einer Rennbahn setzt, zahlt sein Geld an den Veranstalter, der eine Auszahlung tätigt. Die Buchmacher unterstützen diese Veranstaltungen nicht. Sie geben also von ihren Einsätzen nichts an die Veranstalter ab, was für diese natürlich negativ ist. Ein Sponsoring ist aber denkbar. Im Internet kann man zumindest bei den deutschen Wettanbietern angeben, ob auf eine deutsche Bahn vermittelt werden soll. Das Stichwort Wettbüro kann zwar theoretisch auf einen Buchmacher angewendet werden oder auf die Niederlassung eines Wettanbieters. Meist handelt es sich jedoch um kleine Geschäfte, in denen Sportwetten angeboten werden. Manchmal werden die Quoten einfach festgelegt mit gewissen Tendenzen. In diesem Falle hat der Buchmacher Ahnung vom Geschäft. Wäre dies nicht der Fall, könnte er einen Favoriten nicht von einem Außenseiter unterscheiden. In den großen Geschäften gibt es einen Algorithmus, der anhand verschiedener Kriterien die Quoten errechnet.
Bei einem Buchmacher arbeiten
Man muss nicht selbst ein Buchmacher sein, um für einen Buchmacher zu arbeiten. Diese betreiben Geschäfte und sie haben Angestellte. Die sorgen dafür, dass der Wetter sein Geld einsetzen kann, sie geben Geld nach einem Gewinn aus und kümmern sich um die Gestaltung des Ladens. Oftmals gibt es ergänzende gastronomische Angebote.
Buchmacher weltweit betrachtet
Wie bereits angedeutet, wurde der Begriff Buchmacher in England erfunden. Die dortigen Bookmaker oder Bookies haben eine ganz andere Bedeutung als in unserem Land. In Großbritannien und in Irland ist die Tradition des Glückspiels ganz anders als in Deutschland. Die Menschen wetten auf verschiedene Ereignisse, dabei muss es sich nicht einmal um Sport handeln.
Es gibt allerdings auch Nationen, in denen spielen die Buchmacher gar keine Rolle. Frankreich ist ein solches Beispiel. Zusammen gefasst kannst du diesem Thema gesagt werden, dass Verbindungen nach England oft bedeuten, dass das englische Prinzip Anwendung findet. In Australien und Südafrika ist es also ähnlich wie in England. Auch in den USA, wobei dort die Gesetze von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich sein können. In einigen Nationen darf gar nicht gewettet werden, Dubai ist hier ein Beispiel. Allgemein gibt es Unterschiede dahingehend, ob nur Pferderennen im Angebot sind oder auch Sportwetten.
Bei einem Buchmacher in einem Geschäft Wetten setzen
Wer zu einem Buchmacher in das Geschäft geht, kann sich an einen Schalter stellen und eine Wette setzen. Dazu muss ein Schein ausgefüllt werden, auf dem die jeweilige Bahn oder das Land angekreuzt wird. Man kann nicht nur auf einen Sieger setzen, sondern auch andere Wetten abgeben. Stichworte lauten hier Platz, Zweierwette, Dreierwette, Viererwette, Platzzwilling und so weiter. Das Pferd kann also Erster oder Zweiter werden, es kommt auf den Einlauf mit mehreren Pferden an oder einfach nur, dass mehrere Nummern korrekt auf dem Schein stehen. Es kann eine einzelne Wette gesetzt werden oder es wird kombiniert. Die Quote ist geringer, wenn das Ergebnis wahrscheinlicher ist. Ist es unwahrscheinlich, ist die Quote sehr hoch. Das Prinzip ist bei den Sportwetten identisch. Wenn diese gesetzt werden dürfen beim Buchmacher der Wahl, gibt es ebenfalls mehrere Optionen als nur den Sieg einer speziellen Mannschaft.
Der Buchmacher als "Gegner" des Wetters
Vom Prinzip her ist der Buchmacher ein Gegner oder Konkurrent des Wetters. Beide tippen quasi gegeneinander. Der eine sagt, dass es für den Tipp X die Quote Y gibt. Der Wetter nimmt diese Quote an, tätigt einen Einsatz in gewünschter Höhe und erhält im Erfolgsfall das anhand der Quote errechnete Geld ausbezahlt. Nur dass der Wetter Recht haben muss, um erfolgreich zu sein. Der Buchmacher muss hoffen, dass der Wetter nicht richtig liegt. In diesem Falle kann er den getätigten Einsatz behalten.
Die guten Buchmacher haben wirklich Ahnung von ihrem Geschäft. Sie können einschätzen, welche Pferde besonders stark sind. Doch Hellseher sind auch sie nicht, was die Ergebnisse betrifft. Gewinnt ein Favorit, haben mehr Menschen gesetzt, als auf einen Außenseiter. Also muss auch mehr Geld ausbezahlt werden. Da es meist mehrere Möglichkeiten auf den Ausgang eines sportlichen Ereignisses gibt, wird anhand von Wahrscheinlichkeiten ein prozentualer Anteil errechnet. Ein Großteil fällt dabei auf den favorisierten Ausgang und der kleinste Teil auf das unwahrscheinlichste Ergebnis. Die ganz großen Buchmacher arbeiten mit umfangreichen Methoden und vielen Statistiken. Einfach gesagt: Ein Buchmacher arbeitet mit Wahrscheinlichkeiten. Er geht immer ein Risiko ein. Damit dieses nicht Überhand nimmt, geben die meisten Limits an. Dies kann sich auf einen Einsatz beziehen oder auf einen höchstmöglichen Gewinn.
Bei einem Online Buchmacher Geld einsetzen
Die namhaften Buchmacher betreiben heutzutage Webseiten im Internet. Es gibt Marktführer, die kein eigenes Geschäft mehr haben. Einige traditionsreiche Unternehmen sind bei den normalen Shops geblieben. Kaum noch Unterschiede feststellbar sind beispielsweise in England. Das Programm ist umfangreich und bietet an jedem Tag des Jahres Pferderennen aus der ganzen Welt. Zumindest bei den deutschen Anbietern. Bei den internationalen Angeboten gehören die Sportwetten mit im Schnitt über 30 Sportarten und guten Quoten dazu. Dieser Bereich ist sogar wichtiger als die Pferde. Meist gibt es ergänzend Poker und ein Casino unter dem gleichen Namen.
Selbst Buchmacher werden?
Theoretisch könnte jeder Interessierte in Deutschland selbst zum Buchmacher werden. Gemeint ist hier das legale Angebot. Informieren kann man sich bei verschiedenen Behörden zu diesem Thema. In einigen Bundesländern in Deutschland gibt es offizielle Lehrgänge, um sie einmal mit diesem Wort zu beschreiben, an deren Ende die Lizenz als Buchmacher steht. Es ist kein Lehrberuf, dies muss betont werden. Wer Buchmacher werden will, muss sich die Lizenz mit einer hohen Summe quasi erkaufen. Auf dem deutschen Markt hat es diese Berufsgruppe allerdings nicht leicht.
Ein Fazit zum Thema Buchmacher
Niemand sollte vor dem Wort Buchmacher zurückschrecken. Wer gerne Glücksspiele spielt, muss nicht damit rechnen, bei einem Buchmacher betrogen zu werden. Die meisten sind so traditionsreich, dass man ihnen vertrauen kann. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass dennoch Kritik an den Buchmachern möglich ist. Sie unterstützen in Deutschland die Galopprennen und die Trabrennen nur mit Sponsoring. Doch die Einnahmen leiten sie nicht weiter, zumindest größtenteils und nicht freiwillig. Darunter leiden die Veranstalter. Fraglos würden die meisten gerne auch Sportwetten anbieten, doch die deutschen Gesetze in punkto Glücksspiele sind nicht gerade zeitgemäß. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt. Für den Wetter ist wichtig, dass Einsätze möglich sind und dass Gewinne ausbezahlt werden. Dies ist der Fall, in einem Geschäft muss man nicht warten. Was online alles möglich ist, dürfte bereits bekannt sein. Die meisten Wettanbieter sind eigentlich Buchmacher, auch wenn dieser Begriff nicht oft angewendet wird, zumindest in Deutschland. In England ist für das gesamte Wettangebot der Bookie zuständig.