Pferderennbahn

Zum Thema Pferderennen und Pferdewetten kann viel gesagt und geschrieben werden. Weshalb auch immer, aber im Bereich der Sportwetten spielen Galopprennen und Trabrennen nur eine untergeordnete Rolle. Viele Wettanbieter bieten sie nicht an. Und viele Wetter wissen nichts damit anzufangen, obwohl im Grunde auch ohne Fachkenntnisse wesentlich einfacher Geld gewonnen werden könnte, als gemeinhin angenommen wird. Und die Quoten sind oftmals sogar besser. Nachfolgend wird unter anderem der deutsche Sport ein wenig näher vorgestellt. Es geht um die deutschen Rennbahnen, sowohl für Galopp als auch für Trab. Es gibt deutlich über 30, im ganzen Land. Das ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Manchmal hört man davon, dass eine Bahn geschlossen werden soll. So war es in Bremen, wo allerdings im Mai 2019 ein erfolgreicher Kampf gegen die Entscheidung der Stadt erfolgte. So etwas wird beiläufig erwähnt. Im Grunde werden die Bahnen vorgestellt mit historischen Hintergründen. Welche Bahnen in der Nähe von Deutschland ebenfalls eine Beachtung wert sind, wird zusätzlich erwähnt. Es geht aber auch um das Thema Pferde im Inland und im Ausland, Reiter im Inland und Ausland, einmal mehr um das Thema Buchmacher und Wetten und noch um einiges mehr.

Galopprennbahnen im Norden

Die Liste der Rennbahn in Norddeutschland beginnt aus einem speziellen Grund mit Bremen. Und der ist nicht zwingend alphabetischer Natur. Eigentlich war in Bremen das Ende beschlossen. Die Bahn sollte bebaut werden. Allerdings wollte dies nicht der Rennverein, sondern die Stadt. Sie arbeitete nicht gerade mit sauberen Mitteln, um es einmal so zu formulieren. Die im Jahr 1908 errichtete Anlage, einst der erste Flugplatz in Bremen, erfreute sich in all den Jahren einer großen Beliebtheit. Anfangs noch regional, spätestens ab Ende der sechziger Jahre überregional. Ende des Jahrtausends wurde eine Investition in Höhe von später umgerechnet 7 Millionen Euro beschlossen. Ein Hotel wurde angesiedelt, ein Golfplatz gebaut und die Trainingsanlage wurde in einen anderen Stadtteil ausgelagert. Weshalb dies alles hier erwähnt werden muss? Im Jahr 2005 war alles abgeschlossen und zehn Jahre später kamen erst die Gerüchte über die Bebauung auf. Andere Parteien regierten Bremen und sie waren dem Sport gegenüber vorsichtig formuliert nicht gerade aufgeschlossen. Im Mai 2019 wurde ein über Monate vorbereiteter Volksentscheid parallel zur offiziellen Wahl über die Bremer Bürgerschaft ausgezählt und die Bebauung konnte auf diese Art verhindert werden. Ob es wieder Rennen auf einer der fairsten deutschen Bahnen gibt? Das wird die Zeit zeigen. Alles ist erhalten geblieben, nur an der Infrastruktur muss gearbeitet werden. In Bremen fand über viele Jahre beispielsweise die letzte Vorprüfung für das Derby statt. Außerdem hat die Bahn eine langjährige Tradition mit Rennen über Hindernisse.

Hamburg ist die Stadt des Deutschen Derbys und somit des alljährlich bedeutendsten deutschen Galopprennens. Seit dem Jahr 1869 wird dieses traditionsreiche Highlight in der Hansestadt ausgetragen. Erst ein Jahr später wurde in Deutschland erstmals die Möglichkeit auf Wetten angeboten und zwar auf dieser Bahn, die bereits seit 1855 besteht. Rennen finden hier nur im Sommer statt, aber was die Zukunft bringt, weiß niemand. Seit längerer Zeit ist nämlich von Plänen zu hören, dass auch die Traber von ihrer Anlage in Hamburg-Bahrenfeld in den Stadtteil Horn kommen sollen. Die würden das ganze Jahr über veranstalten, weil Trabrennen auf einer Sandbahn stattfinden, so dass ein weiteres Geläuf angelegt werden muss. Ungewöhnlich in Hamburg ist, dass sich außen die Tribüne befindet, im Inneren des Geläufs aber ein Park und auch der Führring. Es gibt einen Tunnel, der im Jahr 1912 angelegt wurde und beide Seiten miteinander verbindet.

Bad Harzburg ist bekanntlich ein Kurort und war dies auch schon Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1880 liefen hier in malerischer Kulisse das erste Mal die Pferde um die Wette. Heutzutage veranstaltet der Harzburger Rennverein jedes Jahr im Sommer ein Meeting mit im Schnitt fünf bis sechs Renntagen. Die Bahn ist wunderschön gelegen in einer Umgebung mit Bergen und Wäldern ringsherum. Eine besonders familiäre Atmosphäre besteht hier. Mittlerweile laufen auch bessere Pferde auf dieser Anlage. Im Mittelpunkt der Rennwoche steht, für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich, unter anderem der Hindernissport und kommt bei den Zuschauern sehr gut an, besonders die Seejagdrennen.

Ein Paradebeispiel für eine Rennbahn, die sich unglaublich entwickelt hat, ist die Neue Bult in Langenhagen. Man spricht dennoch von Hannover, denn es veranstaltet der Hannoversche Rennverein. Es handelt sich um eine der am kürzesten existierenden Anlagen für den Galopprennsport im ganzen Land, denn sie wurde erst im Jahr 1973 eröffnet. Dies sieht man leider an der funktionalen Tribüne im Stile der Siebziger Jahre. Die Pferde laufen auf der Neuen Bult links herum, was ansonsten nur noch in Iffezheim, München und Frankfurt der Fall ist bzw. war. In den letzten Jahren hat sich unter der Federführung von Rennvereinspräsident Gregor Baum jeder Renntag zu einem Event gewandelt; die Zuschauer strömen in Massen. Sportlich wird bis auf seltene Ausnahmen mindestens ein Listenrennen als Highlight geboten, gelegentlich auch Gruppeprüfungen. Dass bemerkenswert viele dieser Hauptereignisse ausschließlich für die Stuten ausgeschrieben sind, lässt sich dadurch erklären, dass der Präsident mit dem Gestüt Brümmerhof ein Gestüt hat.

Interessanterweise gibt es Pferderennen bereits seit dem Jahr 1867 in Hannover. Die einstige Anlage auf der Alten Bult in der Südstadt musste in den siebziger Jahren aufgegeben werden, weil sich IBM hier ansiedeln wollte. Dies ist nie geschehen, heutzutage ist die alte Bahn ein Naturpark. Bult ist ein Wort, das in Hannover bezüglich des Pferdesports eine große Bedeutung hat, denn bereits vor der Alten Bult gab es Rennen auf der sogenannten Kleinen Bult. Sogar das ungarische Wunderpferd Kincsem bestritt ein Rennen in Hannover, es war ihr zweiter Start im Leben. Auch für ein besonderes Kuriosum ist Hannover verantwortlich, dieses fand im April 1920 statt. Zwei Veranstaltungen an einem Tag gab es bis dahin nicht. Der erste Teil fand vormittags ab 10 Uhr bis zur Mittagszeit statt und der zweite ab 14:30 Uhr.

Im Norden des Landes gibt es darüber hinaus eine Reihe von kleinen Rennbahnen mit nur wenigen Veranstaltungen im Jahr. Verden an der Aller gilt als Reiterstadt. Galopprennen gibt es hier seit dem Jahr 1890. Die Rennbahn befindet sich in unmittelbarer Nähe einer Veranstaltungshalle, das örtliche Fußballstadion liegt im Innenraum. Noch kleiner ist Rastede. Aktiver ist man in Hooksiel. Die Bahn, auf der im Sommer bei mehreren Veranstaltungen vor allem aber nicht nur Trabrennen entschieden werden, liegt direkt an der Nordseeküste hinter einem Deich. Die Rennen in Quakenbrück haben Volksfestcharakter. Jedes Jahr Anfang September gibt es eine Veranstaltung, die sowohl Rennen über Hindernisse also auf der Flachen (wie man umgangssprachlich zu Flachrennen sagt) sowie für die Traber präsentiert.

Cuxhaven bietet seit dem Jahr 1902 einmal im Sommer ein ungewöhnliches rennsportliches Ereignis: Die Duhner Wattrennen. Menschenmassen strömen an den Strand von Duhnen und schauen sich bei Ebbe die auf niedrigem Niveau stattfindenden Rennen an. Traber und Reitpferde wechseln sich ab, traditionell starten zweimal "echte" Rennpferde. Es wäre wünschenswert, wenn der Galopprennsport hier eine bedeutendere Rolle spielen würde, solch ein Spektakel ist beste Werbung in einer eindrucksvollen Kulisse. Tatsächlich richtet sich die Zeit der Rennen an der Ebbe aus. Im Schnitt sind 15.000 Besucher vor Ort und schauen den Pferden vom Deich aus, in manchen Jahren sind es 30.000. Es arbeiten jedes Jahr über 1200 Helfer vor Ort. Die bemerkenswerte Organisation ist vor allem deshalb zu loben, weil es sich nunmal um die einzige Veranstaltung des Jahres handelt und weil das Geläuf die meiste Zeit des Tages unter Wasser liegt.  Erstbesucher berichteten von Strandkörben direkt am Watt, von vollen Wettkassen, und von einem großen gastronomischen Angebot, bestehend aus Fischbrötchen, Pizza, Grillspezialitäten, Eis - und natürlich Bier. Das Showprogramm bestand unter anderem aus einem DJ, der bis spät in den Abend Stimmung machte. Kinder freuten sich zuvor über ein breit gefächertes Angebot mit Karussells und dergleichen. Bemerkenswert viel Aufwand wurde im Eintrittsbereich betrieben. Wer die Bahn verlässt, bekommt eine zweite Karte, die verhindern soll, dass die gekaufte einer anderen Person übergeben wurde. 

Die Rennbahnen im Osten

Mit dem Wort historisch muss man vorsichtig umgehen, denn wenn alles gleich geschichtlich bedeutend ist, verkommt die Historie zu einem beliebigen Sammelsurium aus von Meinungsmachern hochgejazzten Ereignissen. Eine Sportart, die offiziell im Jahr 1822 ihren Anfang nahm (vielleicht war es auch das Jahr 1821 und die vergessene Rennbahn Aachen) und bis in die Gegenwart Menschen begeistert, ist ohne Zweifel von historischer Bedeutung und das ist ein Pfund, mit dem die "oberen Damen und Herren" des Galopprennsports viel mehr wuchern müssten, als sie es machen.

Im Jahr 1822 fanden erstmals (mit dem erwähnten Fragezeichen aus der Forschung) in Deutschland Rennen nach englischem Vorbild statt und zwar auf der Bahn von Bad Doberan nahe zur Ostsee. So wird es in der offiziellen Historie der deutschen Vollblutzucht erzählt. Forschungen brachten andere Ergebnisse, vermutlich kam es bereits einige Jahre zuvor zu den ersten Rennen, vielleicht in Aachen, vielleicht in Berlin. Auch die Ostseerennbahn hat eine wesentlich längere Geschichte: Bereits im Jahr 1804 liefen hier Pferde von Bauern um die Wette, die Vollblüter erlangten auf dem Kontinent erst später eine gewisse Bedeutung. Diese Bahn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg sozusagen vergessen und erst nach der Wende wiederentdeckt. Im Sommer 1993 gab es erstmals wieder Rennen, leider war die Entwicklung in den letzten Jahren nicht sonderlich positiv. Es gab Insolvenzen, Zahlungsschwierigkeiten, immer wieder neue Verantwortliche. Die Konzentration gilt meist einer mehrtägigen Veranstaltungsreihe, die als Ostseemeeting veranstaltet wird.

Berlin-Hoppegarten ist die Hauptstadtrennbahn und eine Anlage, die in den letzten Jahren für positive Schlagzeilen sorgte. Sie wurde vom in London lebenden Geschäftsmann Gerhard Schöningh übernommen und langsam an alte Standards herangeführt. Vor dem ersten Weltkrieg handelte es sich bei Hoppegarten um das Zentrum des deutschen Galopprennsports.

Als die Anlage im Jahr 1868 in Betrieb genommen wurde, war sie nur eine von vielen in und um Berlin, die für Pferderennen genutzt wurde, doch bald fanden einige wichtige Rennen hier  statt, darunter der Preis der Diana, also das Stutenderby. Bis zu 1.000 Pferde wurden vor den Toren der Hauptstadt trainiert. Namhafte Aktive aus England und Amerika ließen sich hier nieder, die Pferde sorgten für historische Ereignisse en masse. Auch das eventuell beste deutsche Pferd aller Zeiten wurde hier trainiert: Über Schwarzgold ist ein Film bei YouTube zu finden. Sie gewann alle ihre Rennen mit unglaublicher Leichtigkeit, doch der größte Triumph blieb ihr versagt: Auch während des Zweiten Weltkriegs fanden Galopprennen statt, einer der Höhepunkte war das Braune Band in München. Experten der damaligen Zeit sind sich sicher, dass Schwarzgold ein weiteres Mal gesiegt hätte, doch da eine Nazigröße ihren Start verhinderte (er wollte das Pferd in seinen Besitz nehmen), lief sie nicht. Zweifelsohne ist es nicht möglich, Pferde von früher mit den aktuellen Pferden zu vergleichen. Nicht in Frage zu stellen ist der Einfluss dieser Pferdedame auf die deutsche Zucht, auf sie gehen Spitzenpferde aus aller Welt zurück. Man spricht heutzutage noch immer von der Schwarzgold-Familie.

Wurde der Erste Weltkrieg in Hoppegarten noch einigermaßen überstanden, sorgte der Zweite Weltkrieg für das Ende der alten Zeiten. Da die Anlage in Brandenburg liegt, gehörte sie natürlich zur DDR. Es gab bald wieder Rennen, bis zur Wende war Hoppegarten die wichtigste Bahn des Landes. Doch der Sport hatte längst nicht mehr das Niveau wie in alter Zeit. Ein bis heute in Erinnerung gebliebener deutsch-deutscher Renntag im März 1990 hauchte der Vergangenheit erstmals wieder Leben ein. Es gibt ein Video dieser Veranstaltung und man kann dies sehr empfehlen. Dieser Tag zeigte eindeutig, dass die Pferde aus der Bundesrepublik um Klassen besser waren, als die aus der DDR. In den folgenden Jahrzehnten gab es ein Auf und ein Ab in Hoppegarten. Positive Nachrichten wechselten sich mit negativen Schlagzeilen ab. Bis Gerhard Schöningh kam.

Dresden hat eine Anlage, die unter Denkmalschutz steht. Sie wurde im Jahr 1891 in Betrieb genommen und hat sich nach einer ruhigeren Phase in der DDR in den letzten Jahren gut entwickelt. Die Tribüne stammt noch aus alter Zeit, sie ist wirklich eine Besonderheit. Wer sich den offiziellen Plan anschaut, entdeckt im Inneren der knapp 1.800 Meter langen Bahn einen sogenannten Tummelplatz. Alleine dieses Wort zeigt eine gewisse Tradition an.

Dresden sorgt seit Jahren für positive Schlagzeilen im Galopprennsport. Es wird solide gewirtschaftet und mit dem Gründer des Sportwettenanbieters bwin hat man einen namhaften Partner im Boot. Auch die Trainingsanlage hat eine bemerkenswerte Entwicklung genommen, wenn man bedenkt, dass die Trainer wie man so sagt weit abseits vom Schuss arbeiten. Es werden sogar regelmäßig Fahrten nach Frankreich unternommen. Die Rennsaison in Seidnitz beginnt meist im Mai, viele Veranstaltungen sind an Samstagen. Im Sommer gibt es traditionell ein größeres Rennen, ebenso zum Saisonende, dem nur noch in Sachsen als offiziellen Feiertag geltenden Buß- und Bettag. An diesem Tag endet meist die Saison der Grasbahnrennen in Deutschland.

Die Rennbahn von Halle an der Saale, sie wird auch Passendorfer Wiesen genannt, hat ein Problem. Wenn die Saale bei Hochwasser über die Ufer tritt, kommt es zu Überschwemmungen. Das hat mehrfach für eine Unterbrechung des Betriebs gesorgt. Seit Jahren gab es keine Veranstaltungen auf dieser Bahn, doch sie soll angeblich wieder in Betrieb genommen werden im Herbst 2019. Eröffnet wurde die Anlage im Sommer des Jahres 1913, hat also eine durchaus bemerkenswerte Tradition. Historisch interessant ist, dass auf dieser Bahn die ersten Pferderennen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland stattfanden, nämlich im September 1945, genehmigt von der sowjetischen Besatzungsmacht.

In Magdeburg finden seit dem Jahr 1838 Pferderennen statt. Der Herrenkrug, so der Name der Rennbahn, hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, nachdem im Jahr 2002 Hochwasser die unter Denkmalschutz stehende Anlage fast zerstört hatte. Auch zu Zeiten der DDR fanden hier jedes Jahr bis zu zehn Veranstaltungen statt. Zwar werden nur wenige im Jahr durchgeführt (der Schnitt liegt bei fünf), doch die bei Amateuren beliebte Bahn ist ein Zuschauermagnet, zumindest am Herrentag, der in Westdeutschland als Himmelfahrt bekannt ist. In den letzten Jahren versuchten sich auch die Traber auf dem Geläuf, die jahrzehntelange Tradition der Hindernisrennen wurde leider aufgegeben. Sportlicher Höhepunkt ist ein Auktionsrennen im Oktober, das aus Halle übernommen wurde. Zum Jubiläum des 1906 gegründeten Rennvereins fand in der Saison 2016 erstmals ein Listenrennen in Magdeburg statt.

Das erste Rennen wurde in Leipzig am 14. September 1867 gestartet. Die Architektur vor allem der Tribüne ist vergleichbar mit der aus Chantilly, einer der berühmten Bahnen in Paris. Die Rennbahn hat eine in ganz Europa ungewöhnliche Führung, die Zielgerade ist vergleichsweise kurz, was nicht jedes Pferde mag. Darüber hinaus ist ungewöhnlich, dass sich der Führring im Inneren der Bahn befindet, die Besucher müssen also über das Gras, wenn sie zur Tribüne wollen. Besonders am 1. Mai ist es in Leipzig immer brechend voll, an diesem Tag hat ein Besuch der Galopprennbahn Scheibenholz Tradition. Sportlich wird sogenannter Basissport geboten. Wettern sei empfohlen nach Pferden zu schauen, die einen guten Bahnschnitt haben.

Wenn es um die Rennen im Osten des Landes geht, muss auch Gotha in Thüringen erwähnt werden. Leider gilt diese Bahn als verloren, seit Jahren finden hier keine Veranstaltungen mehr statt, aus welchen Gründen auch immer. Es mangelt wohl an einem Betreiber. Zumindest wird hier nicht gebaut, eine Wiederbelebung wäre theoretisch möglich. Eröffnet wurde diese Anlage im Jahr 1878, doch bereits 1842 wurde hier der Legende nach mit Pferden gearbeitet, denn es handelte sich damals, wie es in einer offiziellen Chronik heißt, um einen Platz zum Exerzieren.

Das Herz des deutschen Galopprennsports schlägt im Westen

Das Herz des deutschen Galopprennsports schlägt heutzutage in Köln. Hier hat das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, also der Verband, seinen Sitz, ebenso wichtige Institutionen des Sports, darunter die Besitzervereinigung und die Jockeyschule. Einige der wichtigsten Galopprennen des Jahres finden im Weidenpescher Park statt, beispielsweise das klassische Mehl-Mülhens-Rennen oder der Preis von Europa. Mitte der sechziger Jahre versuchte sich hier ein Hengst aus Russland und schrieb Geschichte: er gewann das letztgenannte Rennen von 1965 bis 1967, sein Name war Anilin.

Der Kölner Rennverein wurde im Jahr 1897 gegründet, ein Jahr später gab es die erste Veranstaltung. 20.000 Zuschauer haben auf dieser Anlage Platz, auf der auch bereits so mancher Film gedreht wurde. In den sechziger Jahren begann die Zeit, als Köln zur Hauptstadt des deutschen Galopprennsports wurde. Das Direktorium war damals hier bereits ansässig. Viele aus Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg geflüchtete Trainer und Reiter hatten sich ebenfalls im Westen des Landes angesiedelt. Auch heute noch bekannte Namen wie Hein Bollow (der einzige Aktive, der sowohl im Sattel als auch als Trainer über 1000 Sieger ritt bzw. sattelte) und Heinz Jentzsch dominierten den Sport. Für einen Aufschwung sorgte die Erfindung des erwähnten Preis von Europa, der heutzutage ein Rennen der Gruppe I ist.

Pferderennen gibt es in Dortmund bereits seit 1887, damals auf einer anderen Anlage als heute. In dieser Stadt in Westfalen gibt es eine Bahn, die im Jahr 1913 eröffnet wurde. Sie ist aus zweierlei Gründen besonders: im Jahr 1981 wurde eine Sandbahn in Betrieb genommen, die damals in Europa noch eine Seltenheit war. Kombiniert ist sie mit einer verglasten Tribüne, die einen Aufenthalt im Winter angenehm macht. Heutzutage wird also auch in den kalten Monaten des Jahres unter Flutlicht in dieser Stadt galoppiert, wobei der Ruf nach einem neuen Geläuf, welches modernen Ansprüchen genügt, kein Geheimnis ist. Auch in den restlichen Monaten des Jahres gibt es Veranstaltungen in Wambel, allerdings auf Gras. In diesem Zeitraum werden die sportlichen Highlights entschieden, darunter das einst klassische St.Leger im September und zuvor im Juni der Große Preis der Wirtschaft. Ein wichtiger Renntag ist auch stets an Himmelfahrt.

Im Grafenberger Wald liegt die Rennbahn von Düsseldorf. Sogar auf das Jahr 1836 geht der Pferdesport in der Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen zurück. Vor mehr als 10.000 Menschen sollen damals die Pferde um die Wette gelaufen sein. Der eigentliche Rennverein wurde erst 1844 gegründet. Ungewöhnlich ist, dass auf der Anlage, auf der mit dem Preis der Diana u.a. das Stutenderby und mit den 1000 Guineas traditionell auch ein anderer Stutenklassiker entschieden wird, ein Berg (also: es geht etwas aufwärts) zum Geläuf gehört. An diesem sind nicht gerade wenige Favoriten gerade in großen Rennen gescheitert, vor allem wenn sie aus dem Ausland kamen. Die Anzahl der Veranstaltungen war vor Jahren höher als aktuell, schade ist auch, dass trotz der erhalten gebliebenen Jagdbahn keine Hindernisrennen zum Programm gehören. An sportlichen Highlights abseits der erwähnten Großereignisse mangelt es zumindest nicht.

Im Jahr 1884 fanden in Krefeld die ersten Pferderennen statt, doch so richtig los ging es 1913. Damals wurde die auch heute noch bestehende Rennbahn im idyllischen Stadtwald eröffnet. Es sind leider in den letzten Jahren weniger Veranstaltungen geworden, doch es handelt sich de facto um eine der schönsten Bahnen des Landes, was einfach an der landschaftlichen Umgebung liegt. Mit zu diesem Eindruck tragen darüber hinaus die im Jugendstil erbauten Tribünen bei. Sportlich gibt es ohnehin wenig zu bemängeln, an fast jedem Renntag wird ein Großereignis geboten, meist beginnend mit dem Dr. Busch Memorial für die Dreijährigen im Frühjahr und endend im November mit dem Ratibor Rennen für den jüngsten Jahrgang. Eigentlich finden in Krefeld auch Hindernisrennen statt, in den meisten Jahren sind es die einzigen in ganz Westdeutschland.

Neuss ist aufgrund seiner Sandbahn eine ungewöhnliche Rennbahn in Deutschland. Die meisten Veranstaltungen finden heutzutage im Winter statt, unter Flutlicht. Schade, dass einerseits die Grasbahn kaum noch genutzt wird und andererseits die Bahn wie einige andere im Land gefährdet ist. Ein Umbau wurde vor einigen Jahren von einem Architekten durchgeführt, der allem Anschein nach nicht verstanden hat, wie eine Rennbahn funktioniert. Die Tribüne ist einfach gesagt keine Tribüne, was im Winter bei kalten Temperaturen absolut nicht ideal und als Folge dem Zuspruch der Zuschauer nicht zuträglich ist. Das gastronomische Angebot soll ebenfalls nicht überzeugen, doch der Rennverein hat angeblich keinen Einfluss. Das Sandgeläuf ist zudem alles andere als modern. Abwarten, was die Zukunft bringt, angeblich soll ab 2020 kein Rennen mehr stattfinden, dem Rennverein wird der Pachtvertrag gekündigt. Erbaut wurde diese Anlage ursprünglich im Jahr 1875.

Eine der fairsten Galopprennbahnen gibt es in Mülheim an der Ruhr. Vorbei sind die Zeiten, als der Preis der Diana und somit das deutsche Stutenderby hier ausgetragen wurde, doch es geht sportlich wieder etwas aufwärts. Die Raffelberger Rennbahn existiert seit 1910. Die Trainingszentrale ist seit Jahren erfolgreich.

Erwähnt werden müssen ergänzend zwei kleine Galopprennbahnen im Westen des Landes: In Sonsbeck findet allerdings nur eine einzige Veranstaltung im Jahr statt. Stets am Ostersonntag laufen die Pferde hier auf Sand, das Niveau ist nicht sonderlich hoch. Warendorf ist eine Stadt der Pferde, für wenige Jahre gab es hier Galopprennen, die Anlage existiert noch, ebenso der Rennverein.

Baden-Baden und mehr im Südwesten

Zwar heißt es immer, dass die wichtigsten deutschen Galopprennen in Baden-Baden stattfinden, doch das ist so nicht richtig. Seit dem Jahr 1858 gibt es Pferderennen im kleinen Dorf Iffezheim vor den Toren dieser Kurstadt. Der damalige Pächter der Spielbank Baden-Baden Edouard Bénazet ließ für die Summe von 300.000 Francs eine Rennbahn erbauen, am 5. September 1858 fanden hier die ersten Rennen statt. Bereits damals wurde ein Meeting veranstaltet und daran hat sich bis in die Gegenwart nichts geändert. Die Bahn war schnell etabliert, es heißt, dass bereits 1862 die höchsten Rennpreise in Deutschland gezahlt wurden, so wie auch heutzutage. Nur die zwei Weltkriege sorgten für Unterbrechungen und seit es im Jahr 1951 wieder losging, begann der endgültige Aufstieg zur wichtigsten deutschen Galopprennbahn mit internationaler Bedeutung. Dazu trug auch bei, dass 1963 während der Großen Woche zum ersten Mal hierzulande eine Jährlingsauktion abgehalten wurde. Die BBAG (steht für Baden Badener Auktionsgesellschaft) ist mittlerweile die einzige ihrer Art in Deutschland; drei Auktionen finden jährlich statt. Die Große Woche wurde im Jahr 1972 durch das Frühjahrsmeeting ergänzt, seit 2004 gibt es zudem das Sales & Racing Festival im Oktober. Seit August 2010 finden die Rennen unter der Federführung von Baden Racing statt, nachdem der einstige Betreiber sich übernommen hatte.

Für sehr negative Schlagzeilen sorgte in den letzten Jahren die Bahn von Frankfurt-Niederrad. Hauptsächlich dafür verantwortlich war die Stadt, die das Gelände an den DFB verkaufte. Diese 1864 eröffnete Rennbahn ist verloren. Sie ist/war die einzige große im Bundesland Hessen. Auch beim Thema Frankfurt fragt man sich, weshalb Politiker Tradition ignorieren. Im Jahr 1871 war eine Wunderstute aus Ungarn namens Kincsem hier erfolgreich. Das hat heutzutage natürlich keine besondere Bedeutung mehr, doch Jahrzehnte des Spitzensports einfach zu zerstören, ist mehr als nur bedauerlich.

Mannheim mit seiner mitten in einem Wald liegenden Anlage, hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen und sich zur Nummer 1 im Südwesten des Landes entwickelt. Besonders die Rennen über Sprünge sorgen für viel Begeisterung. 1867 wurde der Badische Rennverein Mannheim gegründet. Saarbrücken ist ebenfalls eine führende Bahn. Nahe zur französischen Grenze finden von Frühjahr bis in den Herbst einige Veranstaltungen statt. Sie werden oftmals im regionalen Fernsehen übertragen, was bemerkenswert ist. Sowohl Galopper als auch Traber laufen hier, ungewöhnlich ist, dass der Kommentar der Rennen teilweise auf Französisch gesprochen wird. Auch in Zweibrücken finden mehrmals im Jahr Pferderennen statt. Meißenheim, Erbach, Billigheim und Miesau haben keine sonderlich große Bedeutung. Veranstaltungen hier muss man sich vorstellen wie eine Mischung aus Volksfest und Pferdesport. Meist finden auch Ponyrennen und Trabrennen statt. Derartige Renntage haben eine spezielle Atmosphäre. Hassloch liegt in der Pfalz. In diesem Teil des Landes ist es die größte Bahn für Pferderennen, leider wird nur selten veranstaltet - das größte deutsche Dorf  hat leider nicht mehr die Bedeutung von früher. Die Tradition ist bemerkenswert, seit 1885 laufen hier Pferde um die Wette. In Herxheim fanden seit 2008 keine Pferderennen mehr statt. In den achtziger und neunziger Jahren stand der Rennsport hier in voller Blüte, sogar die TV-Serie "Rivalen der Rennbahn" machte Station. Weitere mehr oder weniger stillgelegte Bahnen sind in Walldorf und Herschberg.

München: Galopp und Trab

Die einzige Bahn für Galopprennen in Bayern gibt es in München. Los ging es hier im Jahr 1865 mit dem Galopprennsport. Das heutige Gelände in Riem in der Nähe des einstigen Flughafens wurde 1897 in Besitz genommen und ist damit die älteste Sportstätte der Stadt. Mit dieser Information lassen sich Wetten gewinnen... Eine Reihe von Spitzenrennen wird jedes Jahr hier entschieden, besonders der Große Dallmayr Preis mit Deutschlands größter Kaffeeparty sorgt im Sommer für Schlagzeilen. Zahlreiche Prominente weilen an diesem Tag vor Ort und da es sich um eine Prüfung der höchsten Kategorie handelt, treten alljährlich Spitzenpferde aus dem In- und Ausland an. Seit einigen Jahren endet die Saison der europäischen Gruppe 1-Rennen im November in München, sodass beim November-Wetter an Allerheiligen noch einmal Spitzenpferde von namhaften Besitzern mit Weltklassejockeys in Riem in die Startmaschine einrücken. Die Anzahl der Renntage ging in München, dies soll nicht verschwiegen werden, allerdings zurück. Irritierend ist oftmals, dass nur wenige Kilometer von Riem entfernt die Traber um die Wette laufen, in Daglfing. Oftmals gibt es sogar parallele Veranstaltungen, was wirklich unverständlich ist, letztlich spricht man doch die gleiche Zielgruppe an. Übrigens sollen Pferderennen einst sogar zum Oktoberfest gehört haben und somit direkt auf der Theresienwiese stattgefunden haben. Man hört von Plänen dies in Zukunft zu wiederholen.

Die Trabrennbahnen im Land

Die Traber sollen nicht vergessen werden. Auch dieser Sport ist fraglos spannend. Der deutsche Trabrennsport hat weder das Niveau noch den Status wie in Schweden oder Frankreich, wo fast an jedem Tag auf einer oder mehreren Bahnen getrabt wird. Er steht seit langem in der Krise; Bahnen und Rennvereine gingen pleite. Wie lange es noch Rennen im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld gibt, ist nicht sicher, hier dürfte eine Tradition bald beendet sein, die im Jahr 1880 begonnen hat. Angeblich läuft alles auf eine Doppelrennbahn in Hamburg-Horn hinaus, über die zuvor in diesem Kapitel bereits berichtet wurde. Die Trabrennbahn München-Daglfing besteht seit dem Jahr 1902. Straubing ist eine weitere regelmäßig veranstaltende Bahn in Bayern. In Pfarrkirchen konzentriert sich der Sport auf die Zeit rund um Pfingsten. Eine kleine Bahn gibt es in Dieburg, ansonsten sind Trabrennen in Hessen nicht sonderlich weit verbreitet. Im Westen des Landes ist dagegen mehr los, in vielerlei Hinsicht: Dinslaken hat mehr als einen Konkurs hinter sich und soll im Jahr 2021 geschlossen werden. Es handelt sich um die einzige Bahn in Deutschland, deren Umfang eine halbe Meile umfasst. Erbaut wurde sie erst im Jahr 1954. In Mönchengladbach gibt Trabrennen seit 1892. Die ebenfalls traditionsreiche Bahn von Recklinghausen existiert zwar noch, doch nach einer Insolvenz im Jahr 2010 fanden keine Rennen mehr statt. Eine große Bedeutung hat im Trabrennsport Gelsenkirchen, eine Anlage, die 1912 in Betrieb genommen wurde. Die nicht weit entfernte Galopprennbahn ging vor einigen Jahren pleite, auf ihrer Fläche wurden mittlerweile Häuser gebaut. Doch sie ist noch klar zu erkennen. Zwei Trabrennbahnen gibt es direkt in Berlin: In Mariendorf wird auf einer 1913 erbauten Anlage das Derby entschieden, Karlshorst war bis zum zweiten Weltkrieg die führende Bahn für Hindernisrennen in Deutschland. Auf Wunsch der Russen wurde der Trabrennsport eingeführt.

Die Rennbahnen in der Nähe von Deutschland

Wer sich ein bisschen mit den schnellen Pferden auskennt und gerne mal die eine oder andere Wette setzt, wird wissen, dass an fast jedem Tag der Woche mittlerweile deutsche Starter im Ausland um Preisgelder laufen. Am häufigsten sind Bahnen in Frankreich das Ziel. Auch Belgien und Italien können hier genannt werden. Tschechien, die skandinavischen Länder, die Niederlande aber auch England sind ebenfalls vorstellbar. In diesem Abschnitt geht es um die Bahnen, die nahe der deutschen Grenze liegen und aus diesem Grund gerne von den Besitzern und Trainern wie man so sagt angesteuert werden. Wenn es um die Bahnen in Frankreich geht, so sind dort inklusive der Provinz angeblich über 200, die im Jahr veranstalten. Das Zentrum des Sports ist Paris und auch dort starten Pferde aus Deutschland. Aber niemals so viele wie zum Beispiel in Straßburg und Wissembourg.

Frankreich: die Bahnen im Elsass und in der weiteren Umgebung

Wenn eine Veranstaltung für den Galopprennsport in Straßburg oder in Wissembourg ansteht, weiß der interessierte, auf deutsche Starter fokussierte Wetter, dass ein Blick interessant sein kann. Denn in fast jeder der Prüfungen wird eine deutsche Stute, ein deutscher Hengst oder ein deutscher Wallach antreten. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind es sogar mehrere. Theoretisch ist es sogar denkbar, dass alle Pferde aus Deutschland kommen. Das ist in der Zukunft eventuell sogar mehr oder minder der Standard, aber das ist nur eine Vermutung. Der Grund ist, dass beide Anlagen nicht weit hinter der Grenze liegen. Sie sind somit sehr gut zu erreichen. Lyon und Le Croise Laroche liegen ebenfalls in Frankreich nicht ganz so weit hinter der Grenze und auch sie ziehen viele Pferde aus Deutschland an. Der Anteil der deutschen Starter ist nicht ganz so groß wie zum Beispiel in Straßburg, man hat nicht das Gefühl, einer deutschen Veranstaltung beizuwohnen. Aber wer wirklich auf jedes deutsche Pferd setzen will, der muss viel Geld einsetzen. Interessanterweise ist der Anteil der deutschen Starter bei Renntagen mit Trabern sehr übersichtlich.

Ein Blick nach Belgien und in die Niederlande...

Mons-Ghlin ist die wichtigste Bahn in Belgien. Der belgische Rennsport war über Jahre vollkommen unbedeutend. Dann wurde er quasi wieder erweckt von Frankreich aus. Vor allem unter der Woche unter Flutlicht gibt es seitdem regelmäßige Veranstaltungen, meist mehrfach im Monat. Und viele Starter aus Deutschland versuchen sich. Der Rennsport in den Niederlanden hingegen liegt noch immer am Boden. Es gibt selten Veranstaltungen. Die einzige Bahn für Galopprennen ist in Duindigt. Das liegt bei Den Haag. Da die Preisgelder niedrig sind, sind zwar deutsche Starter möglich, jedoch nicht zwingend zu erwarten. Außerdem stehen diese Veranstaltungen allgemein nicht sonderlich im Fokus. Übrigens: In den Niederlanden trainierte Pferde laufen fast nur noch in Deutschland. Und das sehr erfolgreich.

Ein Hinweis zu Italien

Es hat Gründe, dass in Italien nicht mehr so viele Starter aus Deutschland antreten, wie noch vor Jahren. Die Zahlung der Preisgelder erfolgt oft um viele Monate verspätet. Das erklärt die mittlerweile festzustellende Abneigung vieler Trainer und Besitzer. Eine Bahn zog immer besonders viele Starter an, nämlich Meran. Das liegt in Südtirol und ist von der bayerischen Grenze aus gut zu erreichen. Mailand ist auch nicht ganz so weit weg.

Ansonsten rund um Deutschland

Die Menschen in Dänemark, Norwegen und Schweden lieben Pferderennen. Das höchste Niveau gibt es im letztgenannten Land. Natürlich sind die Bahnen nicht ganz so leicht und schnell zu erreichen, Starter aus Deutschland sind aber zumindest möglich. Das gilt auch in Tschechien, wo aber eher festgestellt werden kann, dass viele deutsch gezüchtete Pferde laufen. Polen und Ungarn haben nicht ganz das Niveau im Durchschnitt. Deutsche Starter sieht man hier selten. In Österreich ist der Sport mehr oder minder tot. In der Schweiz hingegen gibt es immer mal wieder starte aus Deutschland. Am meisten im Winter beim so genannten White Turf in St. Moritz.

Pferde in den Rennen national wie international

Vollblut ist die Rasse der Pferde, die die Galopprennen bestreitet. Araberpferde, Halbblüter, Reitpferde, Ponys und andere Rassen bestreiten zwar ebenfalls an einigen Orten Rennen. Doch das sind keine Zuchtprüfungen. Und mit Ausnahme kann auch nicht darauf gewettet werden. Dies alles gilt für den Sport weltweit, nicht nur in Deutschland. Wie an anderer Stelle auf dieser Seite berichtet wird, geht alles auf historische Ereignisse zurück. Und auf arabische Pferde. Das englische Vollblut hat einen Stammbaum, der ins späte 17. Jahrhundert zurückreicht. Halbblüter sind nicht reinrassig. Was die Pferde in den Trabrennen betrifft, so gibt es auch hier unterschiedliche Rassen. Die Orlow Traber wurden am Ende des 18. Jahrhunderts aus russischem Warmblut und arabischen Hengsten gezüchtet. Die amerikanische Rasse entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts. Englisches Vollblut wurde hier für die Zucht mit herangezogen. Das gleiche gilt für die französischen Traber, die genau genommen Trotteur Francais heißen. Das offizielle Zuchtbuch wurde im Jahr 1897 öffnet. Der so genannte russische Traber entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Er wurde gekreuzt aus der zuerst genannten Rasse und dem amerikanischen Pendant.

Nicht nur deutsche Pferde sind in Deutschland am Start

Schaut man sich die einzelnen Pferderennen in Deutschland an, fällt auf, dass nicht nur die Abstammungen, sondern auch die konkrete Herkunft international ist. Wobei die Abstammung von Experten gerne über mehrere Generationen zurück verfolgt wird. Dann lässt sich noch besser erkennen, wie international durchmischt dieser ganze Sport ist. Normale Wetter interessieren sich vielleicht für Vater und für Mutter. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Sie geben Auskunft über Tendenzen bei der Distanz und diverse Vorlieben. Man kann dieses Thema aber auch einfach ignorieren. Wo ein Pferde gezüchtet wurde, lässt sich anhand einer Klammer hinter dem Namen erkennen. Wobei es mehr um den Ort der Geburt geht. Irische, englische, französische und amerikanische Galopper sieht man somit nicht selten auf deutschen Bahnen, auch wenn viele tatsächlich aus Deutschland kommen. Skandinavische, italienische, manchmal sogar japanische Hengste, Stuten und Wallache sieht man ebenfalls. Bei den Trabern dominieren die Pferde, die aus Frankreich und Schweden kommen. Umgekehrt sieht man dort in den jeweiligen Rennen häufig deutsche Pferde. Wie erwähnt: es ist vieles international...

Bei einer ganz normalen Rennveranstaltung in Deutschland sind Gäste keineswegs selten. Getrabt wird oft mit dem einen oder anderen Gast aus Skandinavien, Italien, Österreich, Frankreich und so weiter. Bei den Galoppern sind Gäste aus den Niederlanden heutzutage fast schon Standard. Die Tschechen sind sehr aktiv, gelegentlich die Polen, seltener die Österreicher und die Schweizer. In den großen Prüfungen kann man auch häufig Gäste aus Frankreich, England und Irland erleben. Pauschal lässt sich diese nicht beschreiben. Es zeigt aber eine Tendenz auf.

Jockeys: alles sehr international

Jockey ist ein Beruf, der nichts mit Discjockey zu tun hat. Es handelt sich auch nicht einfach nur um Reiter. Wer in Deutschland 50 Sieger auf einer Rennbahn geritten hat, der kann diesen Titel tragen. Was in diesem Sport in Deutschland ein Problem darstellt, ist die Tatsache, dass es wenig Nachwuchs gibt. Die Jungen und Mädchen, die in die Lehre gehen, müssen klein und leicht sein. Jemand der beispielsweise um die 55 Kilo wiegt, hat in diesem Sport Probleme. Und wer will schon gerne hungern? Diese Problematik gibt es in fast allen Nationen mit Galopprennsport. Alles wird hierzulande allerdings noch dadurch erschwert, dass der Ruf des Sports in Deutschland auch aufgrund einer gewissen Ignoranz in den Medien nicht der beste ist. Das Geschäft ist international geworden. Während man in England und Irland sowie auch in Frankreich eigentlich unter sich ist, was den Pass betrifft, steigen in Deutschland tatsächlich mittlerweile fast hauptsächlich Ausländer in den Sattel. Viele kommen aus Tschechien, einige aus Skandinavien, England, Irland und Frankreich. Sie gehörten dort nicht so Spitze, suchten eine neue Chance. In Italien ist das mit dem Verdienst so eine Sache. Einige der besten Reiter seit Jahren sind aus den Niederlanden und aus Panama. Und das ist nur der Querschnitt. Auch Reiter aus der Mongolei können genannt werden. Auf der anderen Seite gehen vor allem im Winter viele deutsche Reiter ins Ausland, Um mehr Geld als in Deutschland zu verdienen. Ob nach Australien, Südafrika, Japan, Hongkong, USA, sogar Chile war dabei. Auch hier zeigt sich, wie international alles ist.

Jockeys gibt es natürlich nur im Galopprennsport. Bei den Trabern wird zwar in einer speziellen Disziplin ebenfalls geritten (den Montes), das Gewicht spielt aber nicht die ganz große Rolle. In einem Sulky könnten auch etwas schwerere Zeitgenossen sitzen, um es einmal mit diesen Worten zu formulieren. Es handelt sich um eine Art von Wagen, der von dem Pferden gezogen wird. Die Fahrer könnten theoretisch bis zu 70 Jahre alt sein. So alte Männer und Frauen reiten keine Rennen im Galopprennsport. Es gab in der Vergangenheit sicherlich die eine oder andere Ausnahme, die Regeln wurden aber angepasst.

Die Preisgelder aus mehreren Perspektiven betrachtet

Einfach gesagt gilt sowohl im Galopprennsport als auch im Trabrennsport, dass wichtige Prüfungen hohe Preisgelder zur Folge haben. Kleinere Rennen sind weniger wert. Pauschal Zahlen zu nennen, ist national wie international schwierig. Ausgezahlt wird das, was zur Verfügung steht. Der Sieger erhält wenig überraschend das meiste Geld, Honorare gibt es auch für das Pferd auf Platz 2, Platz 3, Platz 4 - und manchmal auch für weitere Pferde. Und zwar einteilig weniger. In Deutschland kann ein Rennen grob gesagt 1000 EUR insgesamt wert sein aber auch 500.000 EUR. Letzteres ist allerdings eine Ausnahme. Zusätzlich werden manchmal Prämien ausgezahlt für Besitzer und Züchter, jedenfalls in den großen Prüfungen. Deutschland hat keine hohen Preisgelder im Vergleich. In Frankreich wird mehr Geld gezahlt. Ein Pferd, das in diesem Land geboren ist und ein Rennen gewinnt, bekommt zusätzliche Prämien. In Ländern wie Dubai, Hongkong, aber auch in den USA werden teilweise Preisgelder gezahlt, die man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann. Australien kann in diesem Zusammenhang ebenfalls genannt werden. Das wertvollste Rennen ist 12 Millionen Dollar wert. Oder ist es mittlerweile mehr? Von Jahr zu Jahr ändert sich die höchste Summe. Das ist nicht anders als beim Fußball bezüglich der Ablösen. Ob nun USA, Dubai, Australien - sie alle streiten sich um die höchsten Summen, die in Pferderennen gezahlt werden. Viel Geld ist das eine, aber wenn unten an der Basis kein Geld ankommt oder zu wenig, ist das nicht ideal für den Sport. In Japan ist der Schnitt der Preisgelder angeblich am höchsten. Selbst in unbedeutenden, unterklassigen Rennen gibt es Preisgelder, die man in Deutschland im Schnitt nicht einmal in den Spitzenprüfungen auszahlt. Die Problematik der zu geringen Preisgelder in unteren Rennen herrscht in Deutschland. Die Rede ist in diesen Zeilen von den Galoppern. Im Trabrennsport gibt es wesentlich weniger Geld. Dafür können die Pferde häufiger laufen. Das ist aber keine Entschädigung.

Der Prix d'Amerique ist 1 Million Euro an Preisgeld wert den aktuellen Zahlen nach. Kein Rennen für die Traber ist wertvoller. Frankreich zahlt neben den USA die höchsten Preisgelder. In Deutschland ist das Niveau bemerkenswert gering, auch im Vergleich zu den Galoppern.

Nicht alles für den Besitzer

Wenn es um Preisgelder geht, muss ein nicht allseits bekannter Fakt zusätzlich Erwähnung finden. Das Pferd, welches siegt oder sich platziert, hat einen Besitzer. Man kann objektiv betrachtet den Eindruck erhalten, als wenn dieser das Preisgeld quasi in die Tasche stecken kann. Doch es geht nur um einen gewissen Prozentsatz, der von Land zu Land anders ist. Natürlich bekommt der Besitzer die größten Anteile. Und auf die muss er Steuern entrichten... Der Trainer erhält Prozente, ebenso der Reiter. Und normalerweise wird auch das eine oder andere Prozent an den Verband abgeführt. Das ist in jedem Land der Fall, nur dass die Zahlen sich auch hier unterscheiden.

Es soll sich am meisten lohnen Jockey zu sein in Hongkong. Oder ist es doch Japan? Es ist auch hier schwer konkrete Angaben zu machen.

Der letzte wichtige Punkt in diesem Zusammenhang ist, wie die Preisgelder finanziert werden. Normalerweise läuft alles über Sponsoren. Das ist nicht anders als in anderen Sportarten. Jemand gibt Geld und dieses wird ausgeschüttet. Die Veranstalter nehmen darüber hinaus Eintrittsgelder ein und sie partizipieren an den eingesetzten Wetten. Wenn gut gewirtschaftet wird, wird ein großer Teil der Einnahmen wieder über die Preisgelder ausbezahlt. Wird nicht gut gewirtschaftet, sind nicht nur die Summen, die ausgezahlt werden, geringer. Es besteht auch allgemein die Möglichkeit, weniger Geld umzusetzen. In Sachen Einnahmen gibt es in Deutschland diverse Probleme, nicht nur steuerlicher Natur. Sponsoren finden die Sportarten abseits des Fußballs kaum noch. Außerdem landen, wie an anderer Stelle dieser Website beschrieben, die getätigten Umsätze mit den Wetten nur zu einem kleinen Anteil bei den Rennen vereinen. Das ist ein grundsätzliches Problem, welches zur Thematik der Buchmacher in diesem Zusammenhang führt. Ein kleiner Hinweis für Deutschland: wer bei einem Buchmacher für Pferderennen einer Pferdewette tätigt, kann auf Rennvereinswette oder Totalisator klicken. Anders ausgedrückt lässt sich dies einstellen. Der Vorteil ist, dass dann die Veranstalter der Rennen das Geld erhalten. Sie zahlen natürlich einen hohen Prozentsatz wieder aus. Außerdem muss keine Steuer in Höhe von 5 % gezahlt werden, wie man sie auch von den Sportwetten her kennt. Das wäre bei einer Wette direkt beim Buchmacher anders.

Ein Blick auf die Buchmacher

Wie bereits bekannt sein dürfte, sind Buchmacher, die auf Pferderennen spezialisiert sind, international orientiert. Sie sind selten in Deutschland beheimatet, haben zumindest eine Lizenz aus Malta oder einem anderen europäischen Land. Zumindest dann, wenn sie im Internet aktiv sind. Ein normaler Buchmacher in Deutschland könnte sich eine Lizenz eines Bundeslandes holen und ein seriöses Geschäft eröffnen. Es wird niemals nur Galopp oder Trab aus Deutschland angeboten. Sind hierzulande Rennen, kann natürlich auf diese gesetzt werden. Doch solch ein Laden muss laufen. Es muss immer etwas los sein. Also wird das auch aus dem Internet gewohnte Programm aus der ganzen Welt präsentiert. Mit Frankreich, England und Irland muss immer gerechnet werden. Die skandinavischen Länder und Italien sind ebenfalls ein Standard. Dubai im Winter, Hongkong an jedem Wochenende und manchmal unter der Woche, oftmals die USA und seit einiger Zeit auch vermehrt Australien - Rennen aus der ganzen Welt sind wie man so sagt verfügbar. Oftmals werden die Bilder übertragen. Das macht eine Wette selbstverständlich wesentlich angenehmer, da der Wetter direkt verfolgen kann, ob gewonnen wird oder nicht. Einfach gesagt ist es spannender, die Rennen zu verfolgen. Nicht jeder Mensch kann ein Buchmacher werden. Die Lizenz muss erworben werden, zum einen mit Geld, zum anderen über eine Art von Lehrgang. Wobei es bemerkenswert schwierig ist, Informationen über diesen zu erhalten. Solche Lizenzen werden außerdem nur selten ausgestellt, was sicherlich mit den Herausforderungen in einem Zusammenhang steht. Und sie gelten in Deutschland tatsächlich nur für die Pferderennen. Das klingt sicherlich etwas altmodisch, aber so ist es in Sachen Glückspiel in diesem Land. Wenn Sportwetten angeboten werden, dann selten durch einen echten Buchmacher. Die meisten Wettanbieter sind auf Malta lizensiert. Sie arbeiten somit mit einer Lizenz aus Europa. Übrigens fällt auf, dass bemerkenswert wenige Anbieter von Sportwetten die Pferderennen zusätzlich zum Fußball und Dutzenden weiteren von Sportarten in ihren Programmen führen.

Die spezialisierten Buchmacher für die Pferderennen, egal ob stationär oder im Internet, sollen an dieser Stelle nicht mit Namen erwähnt werden. Sie dürften leicht in Erfahrung zu bringen sein. Wenn sie erwähnt werden würden, wäre diese Werbung und die soll es hier nicht geben.

Kurz noch zum Abschluss, obwohl es auf dieser Website auch an anderer Stelle ausführlich erläutert wird: ein Buchmacher hat diesen Namen, weil er oder sie ein Buch macht. Dies bezieht sich auf die Anfangszeit der Wetten. Auch damals ging es um die Pferde. Ein Wetter tätigte einen Einsatz, gab das Geld dem Buchmacher und der setzte eine Quote fest. Somit war klar, was für eine Auszahlung im Erfolgsfall erfolgen musste. Damit am Ende des Tages der Buchmacher zumindest eine ausgeglichene Bilanz vorweisen konnte (besser war natürlich, dass ein Plus in der Kasse gemacht wurde) musste genau gerechnet werden. Und das nannte man Buchmacher. Das Prinzip ist heutzutage identisch, da alles über einen Algorithmus errechnet wird. Es geht immer noch um Einsätze, um Quoten (die also automatisch generiert werden, auch errechnet über die getätigten Einsätze der Wetter) - über beides wird der tatsächliche Gewinn ermittelt, der an den Wetter ausgezahlt wird. Übrigens gibt es bei den Buchmachern tatsächlich um die auch von den Sportwetten her bekannte 5 % Steuer, wie in Deutschland ein Gesetz es leider vorsieht. Wer auf einer Rennbahn setzt oder dafür sorgt, dass der Einsatz auf diese fließt (das Stichwort lautet Wette in den Totalisator), zahlt die besagten 5 % nicht. Bei einem Buchmacher hat man als Wetter diese Wahl. Sie gilt nicht für die erwähnten Rennen im Ausland.

Ergänzende Hinweise zum Thema Wetten

Auf dieser Webseite gibt es viele Informationen zum Thema Wetten. Für Pferdewetten sind ebenfalls etliche Informationen verfügbar. In diesem Artikel wurden die deutschen Bahn in vorgestellt und einige wichtige aus dem Ausland. Dass dieser Sport (Galopp sowie Trab) auf der ganzen Welt eine Rolle spielt, ist in diesem Zusammenhang kein Geheimnis mehr, sollte allerdings ein weiteres Mal betont werden. Abgesehen von ganz kleinen Veranstaltungen kann normalerweise auf jedes Rennen in Deutschland gesetzt werden. Die kleinen Veranstaltungen sind vielleicht nicht offiziell. Oder es gibt nur zwei Galopprennen zum Beispiel und ansonsten laufen Reitpferde. Für solche Prüfungen sind nicht grundsätzlich Wetten möglich. Das gleiche gilt für Rennen mit Ponys. Denn beim Thema Wetten ist es immer wichtig zu wissen, dass eine offizielle Genehmigung vorliegen muss. Die muss der Veranstalter vorweisen können. Aus diesem Grund veranstalten Rennvereine. Es wird niemals eine Firma sein oder eine Agentur, die eine Lizenz für Pferderennen und Pferdewetten besitzt. Auch eine Stadt hat keine eigene Lizenz, sie gibt sie nur aus. Ist die Genehmigung erteilt, wird die jeweilige Bahn an ein Netz angeschlossen, um es einmal so zu formulieren. Das bedeutet, dass alle Informationen für die startenden Pferde vorliegen und dass die Ergebnisse in dieses System eingespeist werden. Das betrifft auch die Quoten. Das erklärt, weshalb sie bei jedem Buchmacher gleich sind bei einer Auszahlung. Die Ausnahmen sind im Vorfeld bereits festgelegte Quoten. Was damit gemeint ist, wird ebenfalls auf dieser Seite erläutert. Das Stichwort lautet Festkurse.

Ist ein Rennen beendet und wurde der Einlauf von einem offiziellen Richter bestätigt, liegt ein Ergebnis vor. Anhand dieses Ergebnisses werden erfolgreiche Wetter ihren Gewinn erhalten. Wer nicht erfolgreich ist, bekommt natürlich kein Geld ausbezahlt. Das Prinzip der Auszahlung ist direkt auf einer Bahn nicht anders als im Internet. Nur dass online eine Buchung automatisch erfolgt. Und auf der Bahn stellt der erfolgreiche Wetter sich an eine Kasse. Wobei es mittlerweile auch Möglichkeiten gibt, auf dieser Bahn per App in den Toto zu werden. Was Totalisator bedeutet, wird auf dieser Website beschrieben. Ein online Zugriff auf die Angebote der verschiedenen Buchmacher besteht selbstverständlich ebenfalls.

Zusätzlich zum Thema Wetten in Deutschland kann erwähnt werden, dass im Ausland die eine oder andere Wettart anders gestaltet sein kann. Vielleicht gibt es bestimmte Möglichkeiten auf einen Einsatz in Deutschland nicht.

Laufen deutsche Pferde kann es sich lohnen auf diese bei Starts im Ausland zu setzen. Eventuell sind die Quoten etwas höher, als wenn die Pferde in Deutschland antreten würden. Das hängt viel mit Patriotismus zusammen. Jeden einzelnen Starter zu wetten ist allerdings kaum noch möglich. In Frankreich laufen an fast jedem Tag Pferde aus Deutschland. Und sie gewinnen natürlich nicht alle. Vor vielen Jahren noch war klar, dass man die Reise nur mit Hintergedanken unternimmt. Denn natürlich gehört ein gewisser Aufwand dazu. Das wäre allerdings nicht anders, wenn man vom Norden des Landes runter nach Bayern fährt, um dort mit einem Pferd zu laufen. Oder von Dresden nach Köln. Dieser Sport ist mit Aufwand verbunden. Wetter haben es im Vergleich wesentlich leichter.

Warum nicht auf Pferde wetten?

Dass Wetten spannend sind, wird jeder Wetter bestätigen. Es geht nicht nur darum, Geld zu gewinnen und Recht zu haben. Es geht auch um das "mitfiebern" - und wenn am Ende der Kontostand höher ist als zuvor oder das Portemonnaie praller, dann umso besser... Zugegeben, die Pferdewetten haben längst nicht mehr die Bedeutung wie in der Zeit vor dem Internet, als man ansonsten nur noch Lotto und Toto spielen konnte. Heutzutage beherrschen die Sportwetten den Markt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es im Internet unzählige Anbieter gibt. Klar, dass Fußball die Nummer eins ist. Man kennt Gespräche mit Menschen, die steif und fest behaupteten, dass sie so viel Ahnung vom Fußball hätten und als Folge mit Wetten locker lohnende Gewinne erzielen können. Ich habe da meine Zweifel, man muss doch nur einmal an einem dieser typischen Tippspiele teilnehmen, die heutzutage zum Beispiel so manches Büro hat und die online auf verschiedenen Websites organisiert werden. Niemand hat grundsätzlich recht, es gibt den Erfahrungen nach so gut wie nie die gleichen Gewinner pro Spieltag. Als Experte für den Galopprennsport liegt man leider auch nicht immer richtig... Dieser Sport kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, zum Beispiel aus der eines Experten, der die Formen studiert und Feinheiten kennt wie Boden, Distanzen, Vorlieben für spezielle Bahnen, Abstammung, Reiter, Trainer und so weiter. Ich persönlich schaue mir immer die letzten Leistungen der Pferde an und werfe einen Blick auf die anderen Kriterien, doch am Ende entscheidet auch mein Bauch mit.  Unter den Experten befinden sich die, die den Pferden sozusagen in die Augen blicken und genau wissen, ob sie gut drauf sind. An solch eine Fähigkeit glaube ich, beherrsche sie aber leider nicht. Auch der Gang eines Pferdes, der Glanz des Felles und so weiter, haben für mich kaum Relevanz. Vermutlich würde das Pferd, welches mir optisch am besten gefällt, Letzter werden. Für mich sehen diese Tiere doch alle recht gleich aus, aber wer ständig mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zu tun hat, für den haben sie Gesichter, so wie Schüler. Mit dieser Metapher hat mir der Trainer Andreas Wöhler in meiner Anfangszeit als Rennsportjournalist einmal erklärt, wie er seine Pferde erkennt: Er sieht sich als Lehrer und sie sind seine Schüler. Sie haben alle verschiedene Eigenschaften und unterscheiden sich, wenn man genau hinschaut, im Aussehen.

Ein ahnungsloser Wetter betrachtet diesen Sport oftmals nach eigenen Kriterien. Vielleicht gefällt einfach der Name eines Tieres. Man hört aber auch von Menschen, die grundsätzlich nur ihre Autonummer wetten, also nach Zahlen gehen, und alles andere ignorieren. So etwas soll erfolgreich sein...

Ab dem Moment, wenn sich die Startmaschine öffnet, ist das alles egal. Dann ist es nur noch spannend zu beobachten, was im Rennen passiert. Und wichtig ist nur das, was im Ziel zu sehen ist bzw. vom offiziellen Zielrichter verkündet wird. Wer eine Wette abgegeben hat, für den ist es nachvollziehbarerweise eine Spur spannender, denn, so sagt man in diesem Sport, für die 2 Minuten des Rennens gehört dem Wetter das Pferd. Und eine halbe Stunde später (zumindest im Durchschnitt) geht es bereits wieder weiter.

Wie gibt man eine Wette ab? Auf der Bahn füllt man einen Wettschein aus. Der Wetter gibt die Nummer des Rennens an, entscheidet sich für einen Einsatz und für eine Wettart. Welche es gibt, wurde am Anfang dieses Buches beschrieben. Als nächsten Schritt kreuzt man die Nummern der Pferde an, auf die man setzen möchte. Im Internet ist der Ablauf nicht viel anders. Nur dass eine wesentlich größere Auswahl an Ländern, Orten und Rennen sowie teilweise Wettoptionen besteht. Der Kunde eines Wettanbieters öffnet das Rennen, in dem er oder sie wetten möchte. Die Namen der Pferde sowie diverse weitere Informationen (Gewicht, Reiter, Trainer, eventuell letzte Leistungen, sowie vor allem die aktuellen Quoten) werden auf dem Bildschirm angezeigt. Auch hier muss der Wetter sich für eine Wettart und für den Einsatz entscheiden. Die anklickbaren Felder stehen hier meist neben den Namen der Pferde oder am Ende der Zeile. Es wird angezeigt, wie viel eine Wette kostet. Der Wetter gibt diese als letzten Schritt ab. Eine Auswahl besteht meist zwischen den Optionen Totalisator (wenn deutsche Bahnen veranstalten), Buchmacher und Festkurs. Was mit diesen Begriffen gemeint ist, wird ebenfalls am Anfang dieses Buches erläutert.

Die Vollblutzucht international

Es ist ungemein schwierig, eine Übersicht über die größten Gestüte für Vollblüter weltweit zu erhalten. Offizielle Listen scheinen nicht zu existieren, was nachvollziehbar ist, denn was wäre das Kriterium für die Größe? Die Anzahl der Stuten? Die Weidefläche? Fakt ist, dass das irische Coolmore Stud einer der größten Namen ist. Auf einer Fläche von über 7000 Hektar wird hier gezüchtet. Alles begann im Jahr 1951, das eigentliche Gestüt wurde jedoch so recht erst 1968 in Schwung gebracht, als der auch heutzutage noch aktive John Magnier, ein millionenschwerer Geschäftsmann mit dem Spitznamen "The Boss", das Zepter eigenständig übernommen hatte. Schnell wurde man international aktiv und war beispielsweise in Amerika auf Auktionen sehr großzügig. Zur Weltspitze gehörte Coolmore spätestens mit dem selbst gezüchteten Sadler's Wells, einem ungemein einflussreichen Hengst, der bereits auf der Bahn absolute Spitze verkörperte. Heutzutage ist die Nummer eins ein gewisser Galileo, der deutsches Blut in sich trägt. Bemerkenswert ist, dass einst alles auf einer kleinen Farm im irischen County Tipperary begann, dass nun aber auch in Kentucky und in New South Wales, also in den USA und in Australien, über 1000 Pferde stehen. Dieses Unternehmen züchtet für den Markt, verkauft also, ersteigert jedoch parallel auf Auktionen fleißig im hochpreisigen Segment. Im Unterschied zu zahlreichen anderen großen Züchtern spielen auch die Hindernispferde für Coolmore eine Rolle, es gibt Deckhengste, die auf Nachkommen für diesen Sport sozusagen spezialisiert sind. In der offiziellen Liste findet man auch deutsche Namen, ein Beispiel ist Getaway. Was nicht ganz so gut informierte Leser vielleicht überraschen dürfte: die Hengste, die Springvermögen vererben sollen, sind nie selbst gesprungen. Mir ist jedenfalls keine Ausnahme bekannt.

Als eine Art ewiger Konkurrent von Coolmore gilt die al Maktoum-Familie aus Dubai. Auf den Bahnen laufen die besten Pferde in den blauen Farben von Godolphin, einige Familienmitglieder sind jedoch auch eigenständig als Besitzer aktiv. In der Zucht spielt sich alles in mehreren Gestüten ab, Mittelpunkt ist das Darley Stud im englischen Dalham Hall. Es wurde im Jahr 1981 gegründet, die Maktoums sind aber auch in anderen Ländern aktiv, zum Beispiel in Australien. Man hat darüber hinaus Deckhengste in Irland, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Japan und China stehen. Nur direkt in Dubai wird nicht gezüchtet. Vor einigen Jahren wurde ein Versuch unternommen, der jedoch nicht vom Erfolg gekrönt war. Dass es in Irland und England jeweils Nationalgestüte für die Vollblutzucht gibt, dürfte der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt sein. In England züchtet darüber hinaus die Queen in einem eigenen Gestüt. Auch ein im deutschen Besitz stehende Zuchtstätte hat sich einen guten Namen gemacht: das Newsells Park Stud ist eng verbunden mit dem Gestüt Fährhof bei Bremen, es hat einfach gesagt die gleichen Betreiber.

Normalerweise müsste an dieser Stelle nun Katar erwähnt werden. Dieses Land und hier die Al Thani-Familie hat sich in wenigen Jahren an die Spitze des Rennsports und der Vollblutzucht gebeamt. Da selbstverständlich keine Tradition vorhanden ist, soll an dieser Stelle lieber der Aga Khan erwähnt werden, Führer der Religion der Ismaeliten. Seit Generationen werden Rennpferde gezüchtet, die Liebe zu diesem Sport geht angeblich auf das Jahr 1904 zurück. Es gibt jeweils ein Gestüt in Irland, dieses wurde im Jahr 1923 gegründet, und eines in Frankreich. Hier ist die Zucht seit dem Jahr 1927 erfolgreich, so manch Arc-Sieger wurde gezüchtet.

Auch die Japaner sind bemerkenswert erfolgreich in Sachen Vollblutzucht. Die Shadai Farm auf der Insel Hokkaido wurde in den späten siebziger Jahren gegründet. Sie gehört in der Gegenwart drei Brüdern, die angeblich mehr als 3000 Pferde besitzen, darunter eine gewisse Danedream aus Deutschland. Sie geben Millionensummen aus. Konkrete Informationen über die Zucht sind schwer in Erfahrung zu bringen, auch aufgrund der japanischen Sprache.

Allgemein betrachtet ist jedes große Rennsportland, also mit Deutschland, in der Zucht international aktiv und bringt Pferde hervor, die nicht nur im eigenen Land erfolgreich sind. Die Iren haben offensichtlich den größten Einfluss. Ob Nordamerika, Südamerika, Südafrika, Australien, es gibt riesige Zuchten, eine unfassbar große Industrie, wie man sie sich in Deutschland nicht vorstellen kann. Länder, die in dieser Richtung keinesfalls unterschätzt werden sollten, auch wenn zum Beispiel in Europa nur selten von dort stammende Pferde aktiv sind, sind Indien, Südkorea und Neuseeland. In Russland wurden vor Jahrzehnten teilweise richtig starke Pferde gezüchtet, die seltenen Gäste aus diesem Land im Westen sind jedoch den Beobachtungen nach heutzutage nicht mehr gut genug, um in der Spitze mitzumischen. Am ehesten fällt der Diktator von Tschetschenien auf; Ramzan Kadyrov ließ zeitweise sogar in Deutschland trainieren, bis seine internationalen Konten gesperrt wurden. Tschetschenische Pferde liefen nicht im Westen. Über Tschechien traut er sich allem Anschein nach nicht mehr hinaus. Dort lässt er aber weiterhin trainieren und züchtet wohl auch.

Dass die Vollblutzucht auf eine kaum zu fassende Art und Weise international ist, dürfte nun klar ersichtlich sein. Die Gründung und der Erhalt einer Zucht und sogar eines Gestüts mitsamt eines Rennstalls sind in den meisten Ländern für gewöhnlich das Werk einer einzelnen Person. Diese muss dazu viel Geld in die Hand nehmen, Geduld und Glück haben. Strategische Überlegungen werden oftmals überholt, schließlich hat man es mit Lebewesen zu tun. Doch was ist, wenn der Gestütsgründer älter wird und irgendwann verstirbt? Manchmal vererbt sich die Passion für das Vollblut auf die nächste Generation (der erwähnte Aga Khan ist hier ein gutes Beispiel), in seltenen Fällen auch noch auf weitere. Manchmal endet alles einfach. Es ist der Lauf der Welt, wenn irgendwann die großen Namen verschwinden. In Frankreich wurde im Jahr 2015 eine Ära abgeschlossen, als die Zucht und der Stall der Familie Wildenstein aufgelöst werden musste. Seit dem Jahr 1923 liefen Pferde in diesen Farben. Bis zu 200 waren zeitgleich im Training, sowohl bei den Galoppern als auch bei den Trabern. Größtmögliche Erfolge wurden gefeiert. Das ist in diesem Fall vorbei. So manch mittlerweile vergessene Legende aus lange vergessenen Epochen könnten hier ebenfalls angeführt werden, selbstverständlich auch aus Deutschland.